Freitag, 16. Juni 2017

Die zu erstrebende Wiedergewinnung einer indogermanischen Gottauffassung

Die heutigen - erdweiten, gesellschaftlichen - Erschütterungen kündigen sie an.

Ihr liegt dementsprechend eine gewisse geschichtliche Notwendigkeit inne.

Abb. 1: Ein Steinadler - Der Götterbote des Zeus
Fotograf: Richard Bartz
(Wiki)
Der Absurditäten auf unserer Erde gibt es schon lange zu viele. Eine Woge von niedrig stehender Kultur und Menschlichkeit umspült unseren Erdball. Wer angesichts dessen seine Sinne beieinander hat,  der sagt sich schon seit längerem: Es ist genug, es ist tausendmal genug. Und wenn man ein bisschen in sich hinein hört, beginnt man zu ahnen, daß es doch auch die Rückbesinnung auf die edleren Werte des Indogermanentums sein wird, die menschliches Leben auf diesem Erdball zu Würde zurück führen kann. Und so mögen wir uns aufgefordert fühlen, wir Indogermanen, das Schicksal dieses Erdballes wieder tatkräftiger in unsere Hand zu nehmen. Denn dem genuin indogermanischen Gestaltungswillen ist es längst schmählich aus den Händen entwunden worden, womöglich schon vor mehr als tausend Jahren. .... 


"Auf Poesie ist die Sicherheit der Throne gegründet." 
(Gneisenau, Militärreformer, an seinen König - 1811)


"Sehen wir uns ins Gesicht. Wir sind Hyperboreer."
(Friedrich Nietzsche/Der Antichrist)


- - - Diese irrsinnige Destabilisierung in der heutigen Welt, deutet sie nicht darauf hin, daß etwas ganz Neues auf dieser Erde im Werden ist? Kann nicht das der Sinn derselben sein? Und das beklemmende Schweigen, das um dieses Große liegt, ist es nicht vor allem erst einmal darin begründet, daß wir kaum noch Worte verwenden wollen zur Kennzeichnung dessen, dieses Neuen? Sind uns nicht alle Worte längst aus dem Munde genommen worden, herum gedreht worden, verdreht worden, als man uns umerzog zu täppischen Narren einer "neuen Weltordnung"? "Make the world safe for democracy," lautete eine der diesbezüglich gegebenen Verheißungen. Aus dieser kann heute nur noch Höllengelächter herausgehört werden. Nichts ist sicher. Schon gar nicht die demokratische Lebensweise, die es in echterem Sinne womöglich nie gegeben hat bislang. Jede Zeit, die dem Untergang reif ist, trägt ihr Kainsmal auf der Stirn ... Das heuchlerische Kainsmal unserer heutigen Zeit mag man gerne nennen: "Make the world safe for democracy". Oder auch: "Ende der Geschichte" im versumpften "Delta der Beliebigkeit". Wobei doch hinter allen nur eines hervor schimmert: die Fratze des absolut und abartig Bösen.

Notwendig ist diese Begleitmusik verlogener Verheißungen. Weil die alten, religiösen Mächte das Heraufkommen des Neuen fürchten. Sie müssen es - ihrer Natur nach - fürchten. Ihrer Verbrechen sind so viele geschehen. Und dennoch wird der Sieg des Neuen ihr Untergang sein. Nur noch ein dumpfes, trockenes, lautloses in sich Zusammenfallen eines irrsinnigen Machwerks von Lüge in Qualm und Schwefel wird diesbezüglich wahrzunehmen sein. Nur die Stimmen der Gemarterten, der Geschändeten, der Gemordeten - sie werden noch Jahrhunderte nachhallen durch die Weltgeschichte. Und das wissen die alten religiösen Mächte. Und deshalb vor allem wehren sie sich mit dem Irrsinn der Verzweifelten gegen ihr Überflüssigwerden. Und sie haben ein zähes Leben während sie sich dagegen wehren. Sie haben ein sehr zähes Leben. Und aus diesem heraus suchen sie das Neue seit spätestens zweihundert Jahren immer umfassender und punktgenauer, effizienter, mit wissenschaftlicher Präzision: - - - Zu sezieren, zu zerreden, zu zersetzen, zu zerstören, abzuwürgen. - - -

Abb. 2: Ein Steinadler im Flug -
Der Götterbote späht nach dem Land der Verheißung
Aber nur die Gedankenlosigkeit, die Oberflächlichkeit der Massen, die menschlich überfordert sind, ist ihnen dabei Hilfe und Schutz. Auf etwas anderes können sie sich nicht stützen. Und um diese aufrecht zu erhalten, müssen sie vor allem alle materiellen Finanzressourcen auf dieser Erde auf sich bündeln und mit diesen immensen Finanzressourcen Meinungen bilden, Stimmungen erzeugen, Völker und politische Gruppen aufeinander hetzen, Haß, Krieg und Unfrieden in die Welt tragen, wo immer sie es nur können. Sie müssen die Verdummung und Bequemlichkeit fördern, wo immer sie nur können. Und sie brauchen das Geld, um den zehntausenden ihrer Helfershelfer, ihrer ihnen notwendigen "Judasse" in den Völkern dieser Welt den ihnen doch so notwendigen Judaslohn zukommen zu lassen. Und auch weil die von ihnen beherrschten Völker ohne diese ungeheure Beraubung fast wie von selbst reich und selbständig werden könnten, allein aufgrund ihres Wohlstandes. So aber sollen sie jedes selbständigen Handelns beraubt sein, hilflos sein und als blödsinnige, willenlose Heloten dem Finanzkapital dienen und nach seiner Pfeife tanzen, wie immer es dieses will.

Die Frage bleibt: Worum handelt es sich bei dem Neuen?


- - - Worum handelt es sich aber bei dem Neuen, das diese abgelebte Welt überwinden wird? Um die moderne Formulierung der indogermanischen Gottauffassung. Dies ist das Losungswort, das die Völker - insbesondere zunächst der indogermanischen Welt - zur Besinnung bringen wird, das sie innehalten lassen wird - in Entsetzen -, das sie aufblicken lassen wird, hinauf zu den Möglichkeiten menschlichen Seins, das sie wieder Perspektive wird gewinnen lassen (1-3). All jenen, denen alle Perspektiven genommen worden waren, zerredet worden waren. Jene Völker indogermanischer Weltauffassung, die neunzig Prozent der kulturellen Errungenschaften der Menschheit der letzten dreitausend Jahre Weltgeschichte hervorgebracht haben (4), und die deshalb auch heute noch - und weiterhin - der Möglichkeit nach die Erben und Träger des Fortschrittsgedankens der Menschheit sind.

Dieser Umstand ist ihren Genen eingeboren und ihrer Kultur, ihrer Sprache eingeboren. Und der Gott hat sie schon längst angerufen (5). Wie könnten sie sich überhaupt nur noch ihrer Verantwortung entziehen? Sie werden ruhig zu ihm aufblicken. Sie werden ihm klar ins Gesicht sehen. Denn es ist ihr eigenes Gesicht. Und sie werden sein Gebot kennen, das Gebot ihrer Art zu leben.

Diese Indogermanen, deren Vorfahren die Sonne auf ihrem Wagen verehrten, den Mond verehrten, Zeus, den Vater des strahlenden Himmels verehrten, Eos, die Göttin der goldglänzenden Morgenröte verehrten, die das heilige Zwillingsgespann der Pferde verehrten, den Donar und den Thor (Wiki) - - - einst begannen sie damit in ihrer abgelegenen Urheimat weit draußen an der Wolga (Wiki) (6-8; 13-15). Dort schulten sie ihren Geist an den schnellen Pferden, die sie domestizierten. Und von dort haben sie ihre Religion und ihr Wahrheitssehnen über den ganzen Erdball getragen in jenen sechstausend Jahren Weltgeschichte, die wesentlich von ihnen bestimmt und getragen gewesen sind.

Abb 3: Der Wohnturm Friedrich Hölderlins
in Tübingen bis 1843
Welche Völker waren streitlustiger als die Indogermanen, kampfeslustiger als die Indogermanen, wandelfroher, veränderungsbereiter als sie?*) Die heutigen Völker, die sich ihre Nachkommen nennen (oder schimpfen) sind übrig Gebliebene des großen indogermanischen Völkersterbens der Spätantike zwischen Altai-Gebirge und Taklamakan im Osten und dem Gibraltar im Westen. Ja, es handelte sich um ein großes indogermanisches Völkersterben. Denn sie, die Weltgeschichte, ist großzügig und verschwenderisch in ihrem Hervorbringen und in ihrem Untergehenlassen auch noch der herrlichsten Erscheinungen der Weltgeschichte. Darin unterscheidet sie sich nicht von der Natur selbst, aus der sie, die Weltgeschichte hervorging, und deren kontinuierliche Fortentwicklung sie darstellt. Diese übrig Gebliebenen also, sie wurden dann als solche - völlig ahnungslos - von einer der merkwürdigsten Religionen der Weltgeschichte überwältigt (9, 10), noch ehe sie ganz zur Besinnung gekommen waren darüber, um was es sich hier eigentlich handelte. Sie wurden überwältigt von einer Religion genannt Christentum, die ein Indogermane vom Schlage des Römers Publius Cornelius Tacitus (58-120 n. Ztr.) (Wiki) noch wenige Jahrhunderte zuvor wie selbstverständlich als eine der minderwertigsten denkbaren Religionen überhaupt gekennzeichnet hatte. Aber das half ihnen nicht, denn die Kultur der Römer war untergegangen. In unendlich schwerem Leid, in unendlich schwerer Entfremdung von sich selbst mußten sie sich deshalb empor arbeiten aus dem aberwitzigen, abartigen Dunkel des Mittelalters bis hin schließlich zur Helligkeit und Würdigkeit aufgeklärten bürgerlichen Seins im europäischen 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

- Einer ihrer weitsichtigsten Vertreter, Friedrich Hölderlin (1770-1843), dichtete Anfang des 19. Jahrhunderts im Rückblick und noch selbst unter den schweren seelischen Erschütterungen seines Zeitalters stehend:
Nämlich vom Abgrund haben
Wir angefangen und gegangen
Dem Leuen gleich, in Zweifel und in Ärgernis ...
Diese Völker, sie verstehen heute ihr Schicksal nicht. Sie verstehen es nicht mehr. Ihnen ist die ihnen eigene Stimme, die ihnen eigene Herzensstimme genommen worden. Schon vor langer Zeit. Jene Herzensstimme, die schon seit vielen Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden für die Völker der Welt philosophiert und formt und singt und erfindet und forscht - sie verstehen ihr eigenes Herz nicht mehr. Und sie werden darum irre an vielem, ja an allem. "Germany must perish" schreien, jubeln, hecheln, ja geifern viele unter ihnen von Wladiwostok diesseits des Pazifik einmal rund um den Erdball herum bis San Franzisco jenseits des Pazifik. "Tochter Zion freue dich am Untergang der weißen Rasse" jubeln sie. In ihrem grenzenlosen Unverstand, in ihrer grenzenlosen Abgeschnittenheit von aller Vernunft und von aller religiösen Innigkeit. "Bomber Harris do it again" schreien sie, schimpfen und zetern sie voller Haß auf jenes "heilige Herz der Völker", das 
wehrlos Rat gibt rings
den Königen und den Völkern,
(Hölderlin) und das längst jene moderne indogermanische Gottauffassung zur Fomulierung gebracht hat (1-3), einsam, groß, stark, unerbittlich in seinen Wäldern, überschattet von seinen Bergen, kaum von einem menschlichen Ohr belauscht dabei, kaum von einem menschlichen Auge beobachtet dabei. Oben an den Hängen des Kramer bei Garmisch-Partenkirchen, auf den Höhen der "festgebaueten Alpen".

Abb. 4: Blick vom Kramer-Plateau bei Garmisch auf das Zugspitz-Massiv
- Hier lebte 1920/21 Mathilde Ludendorff und gab ihren großen philosophischen Intuitionen Wortfassung

Aber der Gott, der es sah (5), er blickte weit. Er blickte weit voraus - - - als er dieser Formulierung ansichtig ward. - - -

"Es scheint nicht, daß die jetzige Physik einen schöpferischen Geist, wie der unsrige ist oder sein soll, befriedigen könne," hatte der genialste Vertreter indogermanischen Geistes seiner Zeit, Friedrich Hölderlin, noch 125 Jahre zuvor gesagt (wobei er im Sprachgebrauch der damaligen Zeit die Biologie in die Physik mit einschloß) (2). 125 Jahre später aber war es schon anders geworden. Da konnte ausgesprochen werden, was "vor Augen ihr lag", der "Germania", nämlich "wie eine Welt für ein moralisches Wesen beschaffen sein" muß. Da konnte ihr Wortfassung gegeben werden, der indogermanischen Philosophie unserer Zeit, der Philosophie der Freiheit, die Hölderlin von einem späteren Zeitalter erwartete in großer seherischer Sicherheit (1, 2).

Und als die Formulierung gegeben war, da schrieb schon damals eine Frau in Deutschland über die schweren Erschütterungen ihres Zeitalters unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg (11):
... Aber welch unfaßliches Wunder sind doch in diesem trostarmen Reiche die Scharen der siegessicheren Völkischen und darüber hinaus der siegesfrohen Schar derer, die noch nicht ahnen, daß und weshalb sie zu den Völkischen gehören. (...) Gerade weil es sich nicht um die Beherrschung eines Volkes oder einer Gruppe von Völkern, sondern um die tatsächlich vollendete Weltherrschaft der Diener von Lug und List handelt, sehen wir nur ganz wenige, matte Seelen verzagend ausrufen: "Zu spät erkannt, hier ist Rettung nicht mehr möglich," hören wir nur ganz wenige mutarme Herzen von der Todesstunde, von dem Untergange unseres Volkes faseln. Die Vielen aber, in denen das Blut der Ahnen noch lebendig kreist, in denen Erbweisheit noch wach wohnt, die sehen wir gerade angesichts der vollendeten Allherrschaft der List- und Lug-Diener mit einem male so siegesfroh, ja siegessicher werden. Erbweisheit ist es, die dies Wunder schuf, denn vor vielen Jahrtausenden saßen unsere Ahnen zu Füßen der Seherin. Sie aber kündete ihnen, daß einmal der Tag auf Erden kommen wird, wo Fenrewolf und Mitgartschlange die Welt beherrschen werden und das Göttliche bedrohen. Sie kündete von dem großen Endringen des Göttlichen mit diesen finsteren Mächten und - von dem herrlichen Siege des Guten, der endgültigen Tilgung dieser Mächte der Finsternis.
Aber wir sind in unserer Siegessicherheit nicht auf Erbweisheit allein angewiesen. So wie in jenen Urzeiten der Menschwerdung der erste Mensch in furchtbarer Todesnot alles Lebendigen aus unterbewußter Tierheit erwachte, so ist in der Stunde der höchsten Todesnot des Gottesbewußtseins in unserem Volke gewaltige Gottoffenbarung erwacht und sie läßt uns nicht nur das Notwendige dieser einmalig erfüllten Herrschaft der Diener von List und Lug, nicht nur die Sicherheit des Sieges des Guten in dem letzten großen Ringen wissen, sondern sie läßt uns auch die Gesetze erschauen, die während der ganzen Zeit des Endringens in der Menschheit unseres Sternes herrschen. ...
Sie schrieb von der "Allmacht der reinen Idee", denn sie allein war zur einsamen und reinsten Verkünderin indogermanischer Gottauffassung geworden. "Triumph des Unsterblichkeitwillens" (12), so hatte sie in ewiger, unzerstörbarer - noch aus der tiefsten Vernichtung und Verachtung wiederauferstehender - indogermanischer Geisteshaltung gejubelt.

Und diese unsere indogermanische Gottauffassung und Geisteshaltung, sie siegt, in uns, mit uns, mit ihr und allen, die ihres Geistes sind (s. 10). Wenn wir sie in uns siegen lassen.


/Manches 
umformuliert:
30.8.2017/

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*) Schon 1982 wurde über sie festgestellt (6, S. 25):
Es hat in der Weltgeschichte viele hochentwickelte Kulturen gegeben, in Kunst und Religion, in Organisation und Dichtkunst und vielem anderen der abendländischen ebenbürtig. Doch keine wies jenes schonungslose Vorwärtsdrängen im kriegerischen wie im friedlichen Sinne auf, wie es den Indoeuropäern innewohnte, jenes "novarum rerum cupidum", das "Begierigsein auf Neues", jenes offene Aufnehmen fremder Kulturelemente, die dann dem eigenen Volkscharakter angepaßt wurden.

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  1. Schäfler, Wilhelm: Friedrich Hölderlin - Versuch zur Erfassung seines Werkes. In: Die Deutsche Volkshochschule, Folge 69, September 1990, S. 21-24; erneut: http://fuerkultur.blogspot.de/1990/09/friedrich-holderlin.html
  2. Leupold, Hermin: Antworten auf Grundfragen zur menschlichen und kosmischen Existenz. In: Die Deutsche Volkshochschule, Folge 71, Januar 1991, S. 1-4; erneut: http://fuerkultur.blogspot.de/2017/06/antworten-auf-grundfragen-zur.html
  3. Bading, Ingo: Der Absturz der Religionen vom Gotterleben Und die Rückkehr zu demselben über Kunst, Wissenschaft und Philosophie. In: Die Deutsche Volkshochschule - Digitale Zeitschrift, 17. Februar 2016, http://fuerkultur.blogspot.de/2016/02/der-absturz-der-religionen-vom.html
  4. Murray, Charles: Human Accomplishment. The Pursuit of Excellence in the Arts and Sciences, 800 B.C. to 1950, Harper Collins 2003
  5. Hölderlin, Friedrich: Germanien (Hymne). http://gutenberg.spiegel.de/buch/friedrich-h-262/165
  6. Schmöckel, Reinhard: Hirten, die die Welt veränderten. Der vorgeschichtliche Aufbruch der europäischen Völker. Rowohlt, Hamburg 1982
  7. Anthony, David W.: The Horse, the Wheel and Language. How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World, Princeton University Press 2007 (Wiki, Archive)
  8. Krause, Johannes (Direktor, Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, Jena): Die genetische Herkunft der Europäer. Vortrag am 26. Januar 2016 im Rahmen der Vorlesungsreihe "Vom Selbstverständnis der Naturwissenschaften" am Einstein-Forum in Potsdam, Gesprächsleitung: Dr. Matthias Kroß, Potsdam
  9. von Zydowitz, Kurt: Glaubensumbruch, ein Verhängnis. 700 Jahre germanisch-deutsche Geschichte. Verlag Mein Standpunkt, Westerstede, 1976
  10. Hunke, Sigrid: Europas eigene Religion. Der Glaube der Ketzer. Bergisch Gladbach 1983
  11. von Kemnitz, Mathilde (spätere Ludendorff): Die Allmacht der reinen Idee. Völkischer Verlag, Pasing 1924
  12. von Kemnitz, Mathilde (spätere Ludendorff): Triumph des Unsterblichkeitwillens. 1921
  13. Anthony, David W.; Brown, Dorcas R.: The Secondary Products Revolution, Horse-Riding, and the Mounted Warfare. In: Journal of World Prehistory, 24/2011, S. 131-160
  14. Haak, Wolfgang et al (u.a. David W. Anthony, David Reich): Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe. Nature, 11. Juni 2015, https://www.academia.edu/28416535/Haak_et_al_2015_Massive_migration_from_the_steppe_was_a_source_for_Indo-European_languages_in_Europe 
  15. Bading, Ingo: Neue Forschungen zur Entstehung der Indogermanen - Wie entstanden die modernen europäischen Völker? - Ancient-DNA-Forscher David Reich berichtet über den aktuellen Forschungsstand. Auf: Studium generale, 2. Juli 2017, http://studgendeutsch.blogspot.de/2017/07/neue-forschungen-zur-entstehung-der.html

1 Kommentar:

  1. Hölderlins Spätwerk ist von der Sorge bestimmt, von der Sorge, daß wenn die Philosophie der Zukunft, die er erhoffte, einmal da sein würde, die Menschen nicht mehr seelisch stark genug sein würden für sie, nicht stark genug, um ihr gegenüber stand zu halten, um sich ihr gegenüber überhaupt zu öffnen, die seelische Kraft zu besitzen, sich einzubekennen: "Ja, das ist sie. Es ist schon längst da, das, was erhofft wurde und was zu erhoffen war."

    Diese Sorge, gegen die er mit seinem Dichten, mit seinen "Nachtgesängen" und mit all seiner gedichteten Verheißung anging - wobei er seelische Kräfte bis auf den letzten Rest ausschöpfte, bis er wirklich ab 1805/07 nicht mehr konnte - diese Sorge war doch offenbar sehr berechtigt und sehr weit vorausschauend und -sorgend. Das sehen wir natürlich heute besser als jemals.

    Im Homburger Folienheft (https://de.wikipedia.org/wiki/Homburger_Folioheft) sind ein großer Teil der großen, späten Dichtungen Hölderlins versammelt. Und es gibt Vermutungen, Hinweise, daß die Abfolge der Dichtungen in diesem Folienheft von Hölderlin so oder ähnlich auch beabsichtigt war. In diesem Folienheft steht als erste große Dichtung in sauberer Handschrift "Heimkunft". Und in diesem Gedicht spielt die Sorge eine große Rolle. Hier einige wesentliche Auszüge aus ihr, die, das muss man sich klar machen, große Geschichts- und Kulturphilosophie enthalten:

    "Vieles bat ich, zulieb dem Vaterlande, damit nicht
    Ungebeten uns plötzlich befiele der Geist;
    Vieles für euch auch, die im Vaterlande besorgt sind ....

    ... Vieles hab ich gehört vom großen Vater und habe
    Lange geschwiegen von ihm, welcher die wandernde Zeit
    Droben in Höhen erfrischt und waltet über Gebirgen,
    Der gewähret uns bald himmlische Gaben und ruft
    Hellern Gesang und schickt viele gute Geister ...

    ... Unschickliches liebet ein Gott nicht,
    Ihn zu fassen, ist fast unsere Freude zu klein.
    ...

    ... Aber ein Saitenspiel leiht jeder Stunde die Töne,
    Und erfreuet vielleicht Himmlische, welche sich nahn.
    Das bereitet und so ist auch beinahe die Sorge
    Schon befriediget, die unter das Freudige kam.
    Sorgen, wie diese, muß, gern oder nicht, in der Seele
    Tragen ein Sänger und oft, aber die anderen nicht."

    Seine Sorge ist also, dass unsere Freude, wenn es so weit wäre, zu klein wäre. Die Dichter also, sagt Hölderlin, tragen die Sorge, dass der Gott, wenn er denn endlich erscheint (nach langer Nacht), nicht "unschicklich" begrüßt werde, sondern mit einer tiefen und umfassenden Freude. Diese Sorge mag die Grundstimmung ausmachen eines großen Teils der Dichtungen des Homburger Folienheftes überhaupt, bzw. des Spätwerkes von Hölderlin.

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