Sonntag, 23. Mai 2021

Porträts deutscher Menschen

Woher stammt die Daseinsberechtigung des Deutschen auf dieser Erde?

Sicherlich wird es jedem schon einmal geschehen sein, daß er beim Betrachten von bestimmten Kunstwerken an bestimmte Menschen denken muß, die er in seinem Leben kennen gelernt hat. Diese Kunstwerke bringen dann Züge der Persönlichkeit eines Menschen zum Ausdruck, die sowohl persönlicherer wie allgemeinerer Art sein können. Sie bringen sie zum Ausdruck vielleicht klarer, als das im Lebensalltag und auf Fotografien, die in diesem entstehen, möglich ist.


Abb. 1: Tilman Riemenschneider - Adam (Fotograf: Holger Uwe Schmitt, bearbeitet, Herkunft: Wiki)

So kann es einem etwa geschehen, wenn man auf einige Kunstwerke des deutschen Bildhauers Tilman Riemenschneider (1460-1531)(Wiki) stößt.

Der Ernst, der sich im Gesicht des "Adam" (Abb. 1) wiederfindet, sozusagen die nach innen gekehrte Abgewandtheit vom Leben, sie scheint dem Autor dieser Zeilen ein ganz besonderer Charakterzug eines Menschen gewesen zu sein, den er im Leben kennengelernt habe, und der sich im Grunde in vielen seiner Handlungen wiederfindet, von dem seine Persönlichkeit geprägt gewesen ist.


Abb. 2: Titelseite eines viel aufgelegten Riemenschneider-Buches von Kurt Gerstenberg, hier 1961

Dieser Ernst, der auch mit mancher Unerbittlichkeit einher gehen kann, kann auf manche Menschen "fremd" wirken.

Abb. 3: Selbstporträt von Tilman Riemenschneider

Im Kunstwerk drängt sich ein solches Gefühl der Fremdheit nicht ganz so stark auf wie im lebendigen Leben. Die nach innen gekehrte Zugewandtheit zum Göttlichen - sie könnte es gewesen sein, die das Leben eines solchen Menschen geprägt hat.

Sie hat natürlich auch nichts damit zu tun, daß ein solcher Mensch nicht auch herzlich würde lachen und fröhlich sein können.

Abb. 4: Titelseite des Riemenschneider-Buches von Kurt Gerstenberg, 3. Auflage 1950

Der geradezu verzerrte Gesichtsausdruck, den Tilman Riemenschneider in einem seiner Selbstporträts (Abb. 3) zur Darstellung bringt, könnte eine Folge des großen Mißverhältnisses sein des im Innern erlebten Göttlichen, Zugewandten und des äußerlich in der Welt der Mitmenschen Erfahrenen, Erlebten.

In Abbildung 4 noch einmal dasselbe Kunstwerk wie in Abbildung 2.

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